Pierre-Antoine Crettenand – 50 Jahrgänge gelebte Walliser Weintradition
Viele Weinkeller im Wallis stehen seit Generationen im Zeichen der Tradition. Doch nur selten schreibt jemand ganz allein eine so lange und konsequente Geschichte. Pierre-Antoine Crettenand hat genau das geschafft. Im kommenden Jahr feiert er seinen 50. Jahrgang – im Alter von 65 Jahren.
„Mit 21 kaufte ich meinen ersten 6'000 Quadratmeter grossen Rebberg in Saxon“, erzählt Pierre-Antoine. Kaum war die Rekrutenschule abgeschlossen, entschied er sich – ohne viel Erfahrung – sein Leben den Reben und dem Weinbau zu widmen. Eine mutige Entscheidung, getragen von Intuition und Leidenschaft.
Seitdem gönnte er sich kaum einen Moment Ruhe. Fünfzig Jahre lang lebte er im Rhythmus der Reben, folgte aufmerksam jedem Zyklus, jeder Jahreszeit, jeder Gärung. Die Zeit verging, doch seine Leidenschaft blieb ungebrochen – auch inmitten all der Veränderungen, die der Weinbau in diesen Jahrzehnten durchlief. „Früher haben wir Alltagsweine produziert“, sagt er, „heute sind es Weine voller Auswahl, Charakter und Qualität.“
Man könnte ihn heute als einen „Philosophen des Weines“ bezeichnen – oder als einen der letzten „stillen Weisen des Walliser Weinbaus“. Auf seiner langen Reise sammelte Pierre-Antoine nicht nur Erfahrung, sondern ein tiefes Verständnis für das Handwerk, das Terroir und den Rhythmus der Natur.
Und irgendwann wird der Moment kommen, an dem dieses Wissen, diese jahrzehntelange Sammlung von Erkenntnissen, an jemanden weitergegeben wird – jemand, der bereit ist, die Geschichte weiterzuschreiben. Für die nächsten 50 Jahrgänge.